Richard Serra – Sehen ist denken

Der amerikanische Bildhauer Richard Serra (*1939) gehört zu den spannendsten und eigenwilligsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Seine tonnenschweren Stahlskulpturen finden sich auf zahlreichen öffentlichen Plätzen weltweit und sorgen mit ihrer rostigen Schroffheit für Aufsehen. Serra versteht sich nicht als Bildhauer im klassischen Sinn. Sein Ziel ist es, Räumlichkeit neu zu denken und für den Betrachter erfahrbar zu machen. Wer sich schon einmal in eine seiner Skulpturen aus meterhohen Stahlwänden gestellt hat, der konnte selbst erleben, wie geschickt Serra nicht nur die Bewegungen lenkt, sondern auch Optik und Akustik choreografiert. Die Leichtigkeit, mit der Serra Gegensätze wie Leicht-Schwer, Eng-Weit und Gerade-Gebogen im massiven Metall auslebt, gibt immer wieder Anlass zum Staunen.

In ihrem Vortrag wird die Philosophin Vivien Rathjen in das Werk von Richard Serra einführen und zeigen, was es heißt, heute ein Bildhauer zu sein, der im und für den öffentlichen Raum arbeitet. Daneben geht sie Fragen nach, wie Serra seine überdimensionalen und unhandlichen Kunstwerke erschafft und beleuchtet seinen Werkprozess. Wie entwickelte er seine Strategien, die ihn Raum sehen lassen, wie man ihn noch nie zuvor gesehen hat? Dabei dreht sich alles um Inspirationen und Handwerkszeug. Abschließend wird ein kleiner Blick in Serras frühe Leidenschaft des Films geworfen und dessen Wirkung auf seine Monumentalskulpturen hergestellt.

Der Kunstverein DIE ROSENINSEL e.V. freut sich auf Ihr Kommen.

5 € Unkostenbeitrag für Nichtmitglieder